Kirschsoße auf Quarkauflauf oder mein schneller Ritt durch die Obstzeit

Als Städter hat man es wirklich nicht leicht. Vor allem, wenn man keinen eigenen Garten geschweige denn Balkon hat und sein Obst nur aus dem Discounter um die Ecke oder vom Wochenmarkt bekommt. Das Dilemma dahinter: Qualität hat zum einen seinen Preis, zum anderen habe ich bisher aber nirgends gekaufte Erdbeeren gegessen, die wirklich wie die süßen, prallen Früchtchen aus dem Garten meiner Eltern schmeckten. Man merkt den Früchten aus dem Supermarkt einfach an, dass sie eine andere Aufzucht hinter sich haben als die aus dem eigenen Beet (liegt sicherlich an der fehlenden Liebe).

Umso mehr freue ich mich in den Sommermonaten nach Hause zu fahren und dort alles an reifem Obst zu naschen und für das Städterleben einzupacken, wie nur geht. Leider nur scheint es mir, dass die Reifezeit der Früchte nur einen Samstag und Sonntag im Monat beträgt. Denn komme ich zwei Wochen später wieder nachhause – habe natürlich auf teures Zeltobst aus dem Laden verzichtet – ist die ganze Zauberei schon wieder vorbei. Erdbeeren sind schon lange weg, Kirschen kann man gerade noch vereinzelt irgendwo finden und bald ist auch das Zeitfenster für Beeren vorbei. Das ganze erlebe ich schon mit einer gewissen Enttäuschung und Wehmut. Jaja, man hat es nicht leicht in der großen Stadt.

Dennoch versuche ich gerade deswegen so viel wie möglich mit dem, was mir in den Kühlschrank kommt, anzustellen.
Deswegen gibt es heute den ersten Teil meines Kirschspezials:

Kirschsoße
Ganz simpel und einfach und eine super Verwertung für einen Eimer Sauerkirschen (im Angesicht von 30 Grad selbst gepflückt). Ich finde Fruchtsoßen kann man immer auf Vorrat haben, denn gerade für mich als Naschkatze, die gern mal zum Mittag süß ist, gehören fruchtige Aufstriche einfach dazu – Apfelmus wird eben auch irgendwann langweilig. Und neben den Klassikern wie Eierkuchen, Milchreis, Grießbrei oder Pancakes stelle ich euch gleich eine weitere süße Rezeptur vor, die ihr mit warmen Kirschen toppen könnt.

Für die Kirschsoße müsst ihr natürlich vorher etwas arbeiten – entkernen steht an. Die restlichen Schritte sind denkbar einfach und nach diesem Schema könnt ihr alle möglichen Früchte einkochen. Je nach Geschmack könnt ihr die Soßen auch nachsüßen oder würzen. Ich persönlich bin absoluter Zimtfan und werfe an fast jede Süßspeise eine ordentliche Portion dran. Aber auch Kardamon oder gleich Lebkuchen- oder Spekulatiusgewürz sorgen für eine aromatische Note – nicht nur in der Weihnachtszeit. Wer es schokoladig mag, kann noch etwas Backkakao oder Zartbitterschokolade dazugeben. Natürlich kann man auch verschiedene Obstsorten miteinander mischen.

Wer bei der Süße eher auf wenig Zucker achtet, kann alternativ natürlich ganz darauf verzichten, zu Süßungsmittel wie Xucker zurückgreifen oder mit Agavendicksaft oder anderem zuckerfreiem Sirup nachhelfen.

Der Quarkauflauf ist auch eine schnelle Angelegenheit, perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch, zum Frühstück oder Mittag. Dank des hohen Proteingehalts eignet er sich auch super als Snack nach dem Training oder als Low-Carb-Variante für die unter euch, die auf wenig Carbs und viel Eiweiß setzen. Hinsichtlich der sportlichen Komponente könnt ihr hier auch noch mit den Zutaten spielen. Wer viel Wert auf viel Eiweiß, wenig Fett und Kohlenhydrate legt, lässt einfach das Eigelb weg und ersetzt das Mehl durch Proteinpulver (das bringt in der richtigen Geschmacksrichtung gleich noch ein tolles Aroma mit und spart euch den Süßstoff). Für die, die nicht genug von Früchten bekommen, kann der Auflauf auch gleich mit Kirschen oder Beeren im Ofen gebacken werden. Schokoladig wird’s auch hier wieder mit Backkakao, aber auch Vanille oder Zitrone verleihen dem Quarkauflauf einen leckeren Geschmack. Wie immer heißt es auch hier: Einfach mutig sein und herumprobieren!

Kirschsoße

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Quarkauflauf

Quarkauflauf2

Quarkauflauf3

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